Eine erschreckende Mitteilung für die Stadt Augsburg: Im Jahr 2021 war in keiner bayerischen Großstadt der Alltag des Polizeibeamten gefährlicher, als in der Schwaben-Metropole. Dies ging aus einem Bericht des Innenministers Joachim Herrmann hervor, den er Ende Juni 2022 vorlegte.
Erfasst wurden in der Statistik verbale und körperliche Angriffe gegen Polizeibeamte. Und obwohl seit 2017 die Zahlen bayernweit mit einem Minus von rund 9 Prozent wieder leicht rückläufig sind, verzeichnete das Polizeipräsidium Schwaben/Nord einen Anstieg von über 18 Prozent. Augsburg ist dabei unrühmlicher Spitzenreiter aller bayerischer Großstädte. [1]
Eine nicht unerhebliche Rolle in der Statistik dürfte dabei die Krawallnacht im Juni 2021 in der Maximilianstraße spielen. Als einer der Rädelsführer wurde ein damals 19-jähriger Äthiopier ermittelt. Er hatte Polizisten als „Hurensöhne“ und „Bastarde“ bezeichnet, ihnen mit den Worten „ich werde euch ficken“ gedroht und die eingesetzten Einsatzkräfte mit Gegenständen beworfen. Vor 13 Jahren nach Deutschland eingewandert, musste er sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung in Einheit mit tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte vor Gericht verantworten und wurde zu (lächerlichen) zwei Jahren auf Bewährung verurteilt [2].
Ein ebenso spektakulärer Fall ereignete sich im Netto-Supermarkt am Königsplatz. Ein auf frischer Tat ertappter Ladendieb widersetzte sich der Festnahme und griff die alarmierten Beamten mit einem Messer an. Erst sechs Schüsse in den Oberkörper und in die Arme konnten den Angreifer stoppen.
Dazu Andreas Jurca, Fraktionsvorsitzender: „Jeder Angriff auf einen unserer Beamten -egal ob verbal oder körperlich- ist ein Angriff auf unseren Rechtsstaat. Begegnen kann man solchen Vergehen aber nicht durch Kuscheljustiz und Sozialstunden, sondern nur durch Abschreckung mit harten Strafen. Augsburg muss wieder sicher werden, für die Bürger und für die Einsatzkräfte.“