Aktuell läuft bei den Augsburger Stadtwerken die Diskussion, ob die Straßenbahnhaltestelle „Messerschmitt“ in Haunstetten umbenannt werden soll.
Anstöße aus der Politik sollen ausschlaggebend gewesen sein, die Namensgebung derselben zu überdenken. Die Haltestelle liegt punktuell dort, wo früher das Hauptwerk des Flugzeugingenieurs Willi Messerschmitt lag.[1]
Dazu der Vorsitzende der AfD-Stadtratsfraktion, Andreas Jurca:
„Bei den Stadtwerken Augsburg müssten zurzeit ganz andere Probleme zur Debatte stehen. Die Taktung der Busse und Straßenbahnen ist in Augsburg zurzeit so miserabel, wie schon lange nicht mehr. Laut Selbstauskunft der Stadtwerke ist der Mangel an Fahrern die Ursache. Der Appetit auf eine, wie von der schwarz-grün regierten Stadt angestrebten autofreien, Innenstadt, wird bei den Bürgern dadurch bestimmt nicht angeregt. Für zeitgeistgemäße Cancelkultur scheinen allerdings zeitliche und personelle Kapazitäten frei zu sein.
Lassen wir uns das Canceln von Straßennamen buchstäblich mal durchspinnen:
Der Name des Augsburger Patrizierhauses Welser wird aufgrund seiner Kolonialvergangenheit in Venezuela aus dem kommunalen Gedächtnis gelöscht. Siemens als Straßennamensgeber, aufgrund der Verstrickungen des Konzerns als Rüstungslieferant im Dritten Reich, auch. MAN geht dann auch nicht mehr, weil sie Schiffsmotoren für die Reichskriegsmarine lieferte. Vor nicht allzu langer Zeit hatte eine Würzburger Amerikanistik-Gelehrte die Diskussion darüber gefordert, ob das Jakob-Fugger-Denkmal entfernt werden soll. Ausschlaggebend war Jakob Fuggers Beteiligung am Sklavenhandel im 16. Jahrhundert.[2]
In unserem Land knirscht und kracht es in der Infrastruktur hinten und vorne. Statt sich mit der aus den USA herübergeschwappten Cancelkultur als Beschäftigungstherapie für politische Profilneurotiker zu befassen, brauchen wir Leute, die im Leben stehen und tragfähige Lösungen bringen.
Der aktuelle grüne Zeitgeist liefert das komplette Gegenteil davon.“