„Dann haben wir eine richtig gute Chance, über den Winter zu kommen“ waren Habecks Worte im Sommer 2022. Voraussetzung seien dafür „gutes Wetter“, d. h. hier hoffen die Grünen auf einen milden Klimawandel-Winter, und des Weiteren muss kräftig Gas gespart werden, bei der Industrie sowie auch in privaten Haushalten.
Von hier an versuchte man im Wirtschaftsministerium also den Stiefel anderen anzuziehen, sollte im Winter das Worst-Case-Szenario eintreffen. Nicht die Politiker sollen jetzt schuld an der Misere sein, sondern Putin, der durch eine intakte Pipeline kein Gas mehr schicken darf, oder der Deutsche, der nicht weiß, wie man einen Waschlappen benutzt und sowieso die Fenster bei aufgedrehten Thermostaten ständig offen hat. So zumindest klingt es, wenn man in den vergangenen Wochen die Medien verfolgt: Der deutsche Bürger wisse anscheinend mit dem Begriff „Sparsamkeit“ so viel anzufangen, wie Herr Habeck mit „Deutschland“, nämlich nichts.
Markus Striedl dazu:
„Nicht der Bürger hat Schuld am Gasengpass. Die Verweigerung der Politik, Gaslieferungen aus Russland anzunehmen, oder die Verschwendung durch Gasverstromung hat sich die Regierung allein auf die Fahnen zu schreiben. Wer leistungsfähige Kraftwerke abschaltet und fluktuierende erneuerbare Energien durch Gaskraftwerke ausgleichen muss, verheizt wertvolle Ressourcen, welche anderswo gebraucht werden. Das Zurechtweisen und Tadeln der Bürger ist in keiner Weise gerechtfertigt. Nicht der Bürger hat seinen Lebensstandard einzuschränken, sondern die Verantwortlichen in Berlin haben ihren Job zu erledigen: Genügend Energie für die Betriebe und Haushalte bereitzustellen.“
Ob die hochgepriesenen vollen Gasspeicher, für die aktuell gespart werden soll, dann auch wirklich für Deutschland geöffnet werden, steht übrigens nirgends geschrieben. Das Gas gehört nämlich nicht dem Staat, sondern privaten Energieunternehmen und Spekulanten.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Gasmangel-ist-noch-laengst-nicht-abgewendet-article23634003.html