Patienten berichten laut Augsburger Allgemeine von unhaltbaren Zuständen am Augsburger Uniklinikum: Wochenlange Verspätung von MRT-Bildern, Wartezeiten für Operationen ziehen sich über Tage bis Wochen hin, Patienten werden wegen fehlender Ärzte nach Hause geschickt. [1]
Leidtragende dieser Zustände sind in erster Linie natürlich die Patienten, aber auch das Pflegepersonal und die Ärzte. Diese arbeiten nämlich nicht erst seit Corona unter maximaler Auslastung.
Raimond Scheirich, Mitglied des Gesundheitsausschusses im Augsburger Stadtrat, sagt dazu:
„Die Personalsituation an den bayerischen Krankenhäusern und auch in Augsburg spitzt sich weiter zu. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Uniklinikum einen Personalausfall von 35 %. Die Sparmaßnahmen und der Personalnotstand im Gesundheitsbereich der letzten Jahre zeigen nun ihre Wirkung und das schlägt sich eklatant in der Motivation der Mitarbeiter sowie der Versorgungsqualität der bayerischen Bürger nieder. Verschobene Operationen und wochenlange Wartezeiten für Weiterbehandlungen gleichen eher einem Entwicklungsland, als einer westlichen Industrienation wie Deutschland.“
Laut Uniklinik verringern zusätzlich u. a. 7 Patienten aus dem Ukrainekriegsgebiet und 88 Coronapatienten (davon drei auf der Intensivstation) die Kapazitäten. Deutschlandweit liegen jedoch fünfmal mehr Patienten mit dem Virus auf einer Intensivstation als noch letztes Jahr – obwohl laut RKI 50 Millionen Deutsche mindestens dreimal geimpft sind [3]. Auch etliche Pfleger fallen zurzeit selbst wegen Corona, der erzwungenen Quarantäne oder aus anderen Gründen aus.
Zu den widrigen Arbeitsumständen, begleitet von Überstunden, gesellen sich zudem auch die politischen Fehlanreize, überhaupt einen Beruf im Gesundheitssektor anzustreben. Laut einer Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion haben im Lichte der Impfpflicht fast 100.000 Pflegekräfte gekündigt und ihrem Beruf den Rücken gekehrt [3].
Unabhängig vom Virus ist die kopflose Politik der agierenden Regierung in den Augen der AfD die aktuell größte Bedrohung für die Versorgungssicherheit in bayerischen Krankenhäusern.