Der aufmerksame Beobachter hat in letzter Zeit mitbekommen, dass immer mehr unbequeme Namen und Bezeichnungen aus dem Alltag der Bürger verdrängt werden sollen. Zigeunerschnitzel, Negerkuss oder die Mohren sind diesem Kult schon landesweit zum Opfer gefallen. Nicht weniger oft trifft es sich dabei auch Persönlichkeiten oder Begriffe, die während der NS-Zeit geprägt oder durch sie wieder in den Sprachgebrauch eingepflegt wurden.
Beauftragt vom Stadtrat, beschäftigt sich die ehrenamtliche „Kommission für Erinnerungskultur“ seit 2017 mit „als problematisch angesehenen“ Straßennamen, Plätzen und Wegen und somit Teil der gewachsenen Stadtgeschichte Augsburgs. Die Experten des Fachgremiums „erinnern“ sich dabei manchmal sogar so intensiv an die deutsche Geschichte, dass jene dem Stadtrat nicht selten eine Namensänderung empfehlen. Ein Beispiel hierfür ist die Langemarckstraße, benannt nach einem belgischen Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs (lesen Sie hierzu unseren Beitrag auf der Homepage).
Erinnern durch Verdrängen. Ist das das Motto der heutigen Gesellschaft? Doch ist jene Löschung aus dem Alltag der Bürger nicht genau das, was das Vergessen fördert? Deutschlands langjährige Geschichte, die guten wie auch die dunklen Zeiten sind Bestandteil dieser Nation. Und gerade auch die maßvolle Erinnerung an jene finsteren Jahre müssen uns ein Mahnmal sein, um nicht wieder blind und obrigkeitshörig in die nächste Ideologie zu stolpern: Öko- und Klimawahn, Genderhype, Flüchtlings-Umsorge-Hysterie und die aktuell laufende Impfpropaganda könnten hierbei beispielhaft genannt werden.
In Zukunft will die Stadt Augsburg, nach Empfehlungen der Kommission der Erinnerungskultur, ihre kritischen Straßennamen mit Zusatzschildern versehen. Ein solches soll so, angebracht z.B. unter dem Straßenschild der „Professor-Messerschmitt-Straße“, über Leben und Wirken des Flugzeugbauers während der NS-Zeit Auskunft geben. Als Firmengründer der Messerschmitt AG in Haunstetten im Jahr 1938 trug er jedoch nur widerwillig am Aufbau der damaligen Luftstreitkräfte bei. Bis heute gilt er jedoch als der Pionier der Luftfahrt: Mit seinen Entwicklungen wurden zahlreiche Weltrekorde aufgestellt und das erste serienreife Strahlflugzeug der Welt entwickelt, die Me262. Ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte. Noch heute ist Messerschmitt maßgeblich Deutschlands Spitzenposition in der Entwicklung und Bau von Flugzeugen und deren Antrieben zu verdanken. Sein Konzern fusionierte 1969 mit Bölkow und Blohm zur MBB und wurde später in die heutige Airbus-Group integriert. Der weltweit zweitgrößte Luftfahrtkonzern gehört mit seinen Tochterfirmen zu den stärksten Arbeitgebern im bayerischen Raum. Willy Messerschmitt wurden für sein Lebenswerk u.a. das Bundesverdienstkreuz (1969), der Bayerische Verdienstorden (1964) und der Ehrendoktortitel der TU München verliehen.
Für die AfD ist eine kritische Beschilderung, wie im Beispiel Messerschmitts, nur eine weitere Maßnahme zur Förderung des Schuldkults auf Steuerzahlerkosten.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Willy_Messerschmitt
https://www.augsburg.de/kultur/erinnerungskultur/umstrittene-strassennamen
https://presse-augsburg.de/augsburg-kritische-strassennamen-erhalten-zusatzschilder/722883/