Die Förderung der erneuerbaren Energie koste deutsche Durchschnittshaushalte nicht mehr als eine Kugel Eis im Monat, hatte der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin 2004 von den Grünen noch verkündet. Mittlerweile ist diese Wunschvorstellung sprichwörtlich verflossen und die Bürger dieses Landes wurden im Laufe der letzten 17 Jahre eines Besseren belehrt. Laut Statistischem Bundesamt stieg der Strompreis nur im ersten Halbjahr 2020 um fast sieben Prozent! Dabei sind die Strompreise währen der Corona-Pandemie und sinkender Nachfrage an den Börsen sogar gefallen. Wie? Das haben Sie auf Ihrer Rechnung gar nicht mitbekommen?
War auch gar nicht möglich, hier kurz erklärt: der hochsubventionierte Ökostrom muss dem Erzeuger teuer abgekauft werden, ob er produziert wird, oder nicht! Und genau da liegt das Problem: Es muss auch jener Strom, der etwa wegen örtlicher Netzüberlastungen nicht abgenommen und eingespeist werden kann, den Produzenten, wie beispielsweise den Windkraftanlagenbetreibern, vergütet werden. Wenn aber nun mal der Wind nicht weht und keine Sonne scheint, müssen unser konventionellen Kraftwerke herhalten, oder (falls diese schon abgeschaltet wurden) der Strom teuer aus dem Ausland importiert werden.
Der Energieüberschuss an sonnigen, windigen, somit eigentlich ertragreichen Tagen muss ins Ausland exportiert werden. Exportiert klingt doch eigentlich gut. Eigentlich! Denn es kommt immer öfter vor, dass z.B. unserem Hauptabnehmer Österreich Geld dafür gegeben wird, den Flatterstrom aus Solar und Windanlagen anzunehmen. Bis zu 90 Euro pro MWh kann das den deutschen Verbraucher kosten. Finanziert wird das ganze durch die EEG-Umlage auf ihrer Stromrechnung. Im Jahr 2008 mit rund 1,2 Ct/kWh gestartet stieg diese auf knapp 6,8 Ct/kWh in 2019, also knapp das fünffache(!). Nur reicht das immer noch nicht: das EEG-Konto befindet seit geraumer Zeit im „soll“ und die Abgabe müsste eigentlich auf ca. 9,7 Ct angehoben werden. Die Bundesregierung wird aber einen Teufel tun und den Deutschen vor der Bundestagswahl eine Strompreiserhöhung um fast 10 % präsentieren. Kompensiert wird das durch die zum Neujahr eingeführt CO2-Abgabe auf Benzin, Diesel und Heizöl. Somit auch wieder von Ihnen, dem Steuerzahler. Die Erdbeerkugel Eis ist jetzt nicht gewachsen, nein, es kommt einfach ein neuer Eisbecher hinzu.