Die Nachrichten über die Schieflagen deutscher Autozulieferer überschlagen sich. Vor allem kleine mittelständische Betriebe können dem Druck aktuell nicht standhalten: Traditionsfirmen wie Borgers oder Dr. Schneider meldeten in den letzten Wochen Insolvenz an. Neben diesen ist auch das Werk eines der wohl prägnantesten Logos der deutschen Automobilgeschichte betroffen: Der Produktionsstandort des Mercedes-Sterns macht dicht.

Die letzten Monate haben den Zulieferern schwer zugesetzt. Mit der Coronakrise sanken die Absatzzahlen, vor allem in China. Auch die von den Grünen herbeigesehnte Transformation zur Elektromobilität, anhaltende Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen Rohstoffen trugen in der gesamten Branche zu sinkenden Umsätzen bei.

Letztendlich brachten aber die in Deutschland ausufernden Produktionskosten die Fässer zum Überlaufen: Laut Borgers Geschäftsleitung seien unter anderem die schwer kalkulierbaren Energiepreise ein Grund für die Schieflage. Die 2700 Beschäftigten der Standorte außerhalb Deutschlands – wie in Polen, Spanien und China – müssen sich hingegen keine Sorgen machen. Sie sind von der Insolvenz nicht betroffen. Das seit 1866 bestehende Traditionsunternehmen mit Sitz in Bocholt stellte u. a. Verkleidungen, Dämpfungen und Isolationen für Volkswagen her und entlässt nun rund 750 Mitarbeiter. [1]

Mit ähnlichen Problemen hatte auch die BIA Forst GmbH zu kämpfen. Für deren Geschäftsführer Jörg Püttbach sei eine „nachhaltige Fortführung der Gesellschaft“ nicht mehr möglich. Ausschlaggebend für die Schließung des Standortes im badischen Bruchsal – wen wundert‘s – seien die explodierenden Energiekosten gewesen. Über 150 Mitarbeiter verloren ihre Anstellung. Der Spezialist für Galvanik produzierte Chromteile für den Innen- wie auch Außenbereich und lieferte an BMW und Mercedes, darunter auch den weltbekannten Mercedesstern. [2]

Wie von der AfD schon befürchtet, wird von der Ampel-Politik das Rückgrat des deutschen Wohlstandes zerstört. Angefangen bei den Zulieferern, welche ihre Standorte ins Ausland verlagern, werden die Hersteller auf kurz oder lang folgen. Wenn einmal eine bestimmte Schwelle überschritten wurde, wird dieser Trend unumkehrbar und somit der Automobilstandort Deutschland für alle Zeiten Geschichte sein.

 

[1] https://www.br.de/nachrichten/bayern/insolvenz-bei-borgers-750-jobs-bei-automobilzulieferer-gefaehrdet,TKc3Orf

[2] https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/zulieferer-bia-forst-hersteller-des-mercedes-sterns-macht-dicht/

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