In einem kürzlich in der Augsburger Allgemeinen erschienene Artikel zur Fernwärmeversorgung Augsburgs, schwärmt der Vertriebsleiter der Stadtwerke von einer Versiebenfachung der Nachfrage. Dabei träumt er von einem Ausbau der Infrastruktur um 40 % bis 2040. Doch die Fernwärme hat einen großen Nachteil, den Verbraucher wissen sollten und den wir hier kurz erläutern werden.

Unter Fernwärme versteht man grundsätzlich die Versorgung von Verbrauchern mit einem warmen Medium aus einer zentralen Erzeugungsanlage. In Augsburg wird die Energie in sechs Anlagen erzeugt, zu einem Fünftel durch die Verbrennung von Holz aus der Umgebung, ein Drittel entsteht bei der Verfeuerung von Restmüll und die restlichen 50 % durch Erdgas.

Die Preise der verbrannten Energieträger bestimmen auch maßgeblich den Preis beim Endverbraucher. Gas zum Verfeuern ist derzeit rar und teuer. Zwar hat man bei den Stadtwerken seine Notreserven an Erdöl aufgefüllt, doch auch hier dürfen die Preise in nächster Zeit eher steigen, welche wiederum an die Verbraucher weitergereicht werden müssen.

Für angeschlossene Haushalte bedeutet das: Sie müssen die Preisanpassungen der Stadtwerke akzeptieren, da es keinen alternativen Anbieter gibt. Ein Wechsel auf einen eigenen Heizkessel, Wärmepumpe oder Pelletofen ist nicht ohne extrem hohe Umbaumaßnahmen am Haus möglich.

Markus Striedl dazu: „An Fernwärme angeschlossene Haushalte sind den Stadtwerken wegen derer Monopolstellung hilflos ausgeliefert. Müssen diese die gestiegenen Preise bei Beschaffung der Brennmaterialien an die Kunden weitergeben, können die diese nur zustimmen oder die Heizung kalt lassen. Konkurrenz und Anbieterwechsel gibt es bei der Fernwärme nun mal nicht, wie auf dem Gas- und Strommarkt. Profiteure der Fernwärme sind die Stadt und vor allem Bauträger, welche beim Anschluss geringere Kosten haben, als beim Einbau eines dezentralen Heizungssystems.

Und wie vor 10 Jahren die Gasheizungen von der grün-gelenkten Regierung in den Himmel gelobt wurden, so ist es jetzt die Fernwärme, welche angeblich einen neuen Hype erleben soll. Man wird sehen, ob die Neukunden es ebenfalls so derart bereuen werden wie jene, die sich damals von der Regierung eine Gasheizung aufschwatzen lassen haben.“

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