2014 führte die CSU die 10-H-Regelung in Bayern ein, welche in der Bayerischen Landesbauordnung festgeschrieben ist. Vereinfacht gesagt, müssen Windkraftanlagen einen Mindestabstand vom zehnfachen ihrer Höhe z.B. zu Wohngebäuden, einhalten.
Die oft als „Anti-Windkraft-Gesetz“ verunglimpfte Regelung sollte verhindert werden, dass profitorientierte Konzerne sich gute Standorte sichern und gegen den Willen der Bürger Windräder unmittelbar vor deren Nase stellen.
Wollte aber eine Gemeinde selbst ein Projekt realisieren und den Mindestabstand unterschreiten, konnte sie die 10H mit einem Bürgerentscheid und einem Bauleitplan umgehen. Da aber Bürgerinitiativen gegen solche Vorhaben wie Pilze aus dem Boden geschossen sind und deren Klagen meist erfolgreich waren, ist der Ausbau von Windkraft im letzten Jahr fast zum Erliegen gekommen. Die Menschen wollen eben keine Verspargelung der Landschaft, und deswegen hatte die CSU im Landtagswahlkampf auch noch den Erhalt der 10H-Regelung versprochen.
Vor allem den Grünen im Bund war die bayerische Sonderregel schon immer ein Dorn im Auge. Nach langem Tauziehen haben jetzt die Abgeordneten der CSU-Landtagsfraktion am Mittwoch einer Aufweichung der Mindestabstandsregelung nachgegeben.
Söder freut sich nun auf 800 neue Windkraftanlagen in Bayern. „Beim Wind machen wir jetzt einen großen Satz nach vorne“, sagte Söder. So groß wird der Sprung hoffentlich jedoch nicht ausfallen: Achtmal mehr Anlagen wie aktuell bräuchte es nämlich laut Martin Stümpfig für die erfolgreiche Energiewende. Was das für unser bayerisches Landschaftsbild bedeuten würde, kann sich jeder selbst ausmalen.
Und so folgt die nächste Fehlentscheidung der CSU auf den Ausstieg aus sicheren und zuverlässigen Energieträgern wie Atomstrom. Weder werden die Strompreise durch mehr Windkraftanlagen sinken, noch wird das Netz dadurch stabiler, da ausreichende Speicherkapazitäten schlicht nicht vorhanden sind. Dunkel- und Windflauten werden weiterhin mit unmittelbar verfügbaren fossilen Energieträgern oder französischem Atomstrom überbrückt werden müssen.

https://www.t-online.de/region/muenchen/news/id_92088184/markus-soeder-csu-stimmt-fuer-lockerung-der-10h-abstandsregel-fuer-windraeder.html

https://www.deutschlandfunkkultur.de/windkraft-in-bayern-die-10-h-regel-praegt-das-geschehen-100.html

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