Selbstgenutzte Immobilien gelten gemeinhin als solide Investition, die sich für die Eigentümer auszahlen sollte. Erfreulich, wenn man ein Objekt hinterlassen bekommt, wie jüngst das Eser-Haus in der Maximilianstraße, das an die Stadt Augsburg vermacht wurde. Doch der Stadt fehlt das notwendige Geld, um das denkmalgeschützte Juwel mit seinem pompösen Rokoko-Festsaal und Deckengemälden für die eigene Nutzung oder eine Vermietung herzurichten. Stattdessen sucht die schwarz-grüne Stadtregierung einen geeigneten Investor für das bauliche Kleinod.

Auf der anderen Seite hat die Stadt selbst horrende Kosten für angemietete Gewerbeflächen, wie z.B. für Büroräume; selbst in der Maxstraße oder in der Berliner Allee. Für das Bürgerbüro Göggingen mit Stadtteilbibliothek zahlt man 375.000€/Jahr, für den Bildungsmittelpunkt Lechhausen 118.000€/Jahr. Bei derart hohen Mietzahlungen sollte sich eigentlich eigener Besitz auszahlen, zumal, wenn man damit auch noch beschenkt wird und lediglich eine, zugegebenermaßen, kostenträchtige Renovierung zu schultern hat. Die schwarz-grüne Stadtregierung sieht sich finanziell dazu nicht imstande.

Wofür Augsburg, neben den vorgenannten Mieten, sonst noch Geld ausgibt: 184 Mio.€ Ausgaben im Sozialbereich, 2,59 Mio.€ für Jugendsozialarbeit an Schulen, 893.000€ für Verwaltung junger, erwachsener Flüchtlinge, Millionen für das Wohnbauprojekt „Westendorfer Weg“, d.h. Wohnungen i.W. für Flüchtlinge. Dafür verschuldet sich die Stadt Augsburg jedoch gerne für die nächsten 30 Jahre.
Für ein wirklich erhaltenswertes Goldstück aus dem 16. Jahrhundert ist leider kein Geld mehr übrig.
Ein Armutszeugnis für die einst wohlhabende Fuggerstadt.

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